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Schule - Epochenbezogene Gedichtsanalyse, Romantik

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Annika K. (Gast)
08.03.2012 14:53 (UTC)[zitieren]
Romantik :

Winternacht
(Joseph von Eichendorff)

1 Verschneit liegt rings die ganze Welt,
2 Ich hab nichts, was mich freuet,
3 Verlassen steht der Baum im Feld,
4 Hat längst sein Laub verstreuet.

5 Der Wind nur geht bei stiller Nacht
6 Und rüttelt an dem Baume,
7 Da rührt er seinen Wipfel sacht
8 Und redet wie im Traume.

9 Er träumt von künft’ger Frühlingszeit,
10 Von Grün und Quellenrauschen,
11 Wo er im neuen Blütenkleid
12 Zu Gottes Lob wird rauschen.


In Joseph von Eichendorffs Gedicht „Winternacht“ aus dem Jahre 1819 erläutert das lyrische Ich seine Sehnsucht anhand der Natur.

Das Gedicht „Winternacht“ besteht aus 12 Versen, die sich aufgrund des Reimschemas des Kreuzreims in jeweils in 3 Strophen a vier Versen einteilen lassen. Als Metrum ist der Jambus gewählt. Besonders dabei sind die wechselnde Anzahl der Betonungen, denn jeder Vers besitzt abwechselnd drei oder vier betonte Silben. Auffällig bei der Verwendung der Kadenzen ist es, dass der erste Kreuzreim einer Strophe (a,c,e,g) ein betontes, männliches Ende besitzt. Die restlichen Endungen bestehen jeweils aus einer weiblichen Kadenz. Durch die unterschiedliche Betonung lassen sich Parallelen zwischen Inhalt und Form finden, denn es werden beispielsweise Wörter wie „Feld“ oder „Nacht“ in Verbindung gebracht und durch das betonte Ende, den starken Klang hervorgehoben. Sie unterstreichen die Gefühle des lyrischen Ich, den Sehnsuchtsgedanken und die Darstellung der Natur, die diesen erklären.

Auch die Atmosphäre in dem Gedicht ist an der Wirkungsweise beteiligt.
Schon mit der Überschrift „Winternacht“ assoziiert man direkt etwas kaltes, denn im Winter und in der Nacht kann es nicht warm sein. Die kühle, traurige Stimmung wird außerdem in der ersten Strophe durch Wörter wie „verlassen“(V.3), „hab nichts“(V.2), „verstreut“(V.4) unterstützt.
Im Gegensatz dazu erscheint die zweite Strophe ruhig und entspannt. Besonders das Adjektiv „Sacht“(V.7), aber auch die Nomen „Traum“(V. oder „stille Nacht“ (V.5) schaffen eine angenehme Atmosphäre. Diese entwickelt sich in der dritten Strophe und eine lebhafte Stimmung wird durch Wörter wie „Grün“(V.10), „Blütenkleid“(V.11) und „Quellenrauschen“(V.11) hervorgehoben. Sie stehen für das Lebendige, das Leben und drücken den Wunsch des lyrischen Ichs aus, sich an diesem zu beteiligen.
Sprachlich gesehen ist die Metapher des „Baumes“ (V.3, 6) die zentrale Figur. Sie steht für den Menschen und dessen Entwicklung. Zu Beginn, in der Winterzeit macht der Baum einen noch kargen, trostlosen Eindruck, denn er steht „verlassen“ (V.3) im Feld. Im Laufe des Gedichts wandelt sich das Bild, denn er träumt vom Frühling, vom Leben. Die Antithetik ist hier durch die gegensätzlichen Jahreszeiten gewählt. In den ersten Strophen wird der kalte Winter beschrieben und dem schönen Frühling gegenübergestellt. Der Wandel von einer trostlosen zu einer lebhaften Stimmung unterstützt die unterschiedlichen Jahreszeiten. Genauso ist der Gegensatz zwischen Zukunft und Gegenwart gewählt, denn zu Beginn beschreibt das lyrische Ich seine momentane Umgebung und seine schlechte Verfassung, während es am Ende des Gedichts „von künftiger Frühlingszeit“ (V.9) träumt. Der Baum erhält durch die vielen Personifikationen eine menschliche Seite, er „träumt“(V.9) von besseren Zeiten, „steht verlassen im Feld“(V.3) und „redet“(V.. Außerdem wird er durch das „Rütteln“ (V.6) des Windes zu neuem Leben erweckt, genau dies wünscht sich das lyrische Ich auch, weshalb der Baum die Wünsche des lyrischen Ichs wiederspiegelt.

Das Gedicht „Winternacht“ ist in die Epoche der Romantik einzuordnen. Vertreter, wie Joseph von Eichendorff, versuchten sich von dem Nützlichkeitsdenken des beginnenden Zeitalters der Industrialisierung und dem Gewinnstreben der Gesellschaft abzugrenzen. So entwickelten sie, wie oben schon erläutert eine bildhafte, klangvolle Sprache, um Gefühle wie Sehnsucht, Liebe, Hoffnung zum Ausdruck zu bringen. Der Sehnsuchtsgedanke wird in „Winternacht“ eindringlich hervorgehoben, denn das lyrische Ich träumt von besseren Zeiten, vom Frühling, wo alles wieder zum Leben erwacht und blüht. Hier lassen sich weitere Parallelen zur Romantik feststellen, denn die Schriftsteller der Zeit waren mit ihrer gegenwärtigen Lebenssituation unzufrieden, sie kritisierten die Entwicklung der Industrie und der Gesellschaft und strebten nach einer harmonischen Zukunft.
Dazu verwenden sie die unberührte Natur, um zum Ausdruck zu bringen, wovon sie träumen, welche Gefühle und Emotionen sie haben. Die Antithetik liegt somit in der damaligen Zeit, der fortschrittliche Aspekt der Technik steht der puren Natur gegenüber. Die Romantiker grenzen sich somit vom reinen Vernunft- Gewinndenken ab und flüchten in Fantasien und Träume.
In Eichendorffs Gedicht erhofft sich auch das lyrische Ich aus seiner gegenwärtigen Situation zu entfliehen und stellt sich eine besseren Zukunft vor: „Er träumt von künft´ger Frühlingszeit, von Grün und Quellenrauschen…“(V.9, 10). Der letzte Vers geht auf die Verbundenheit zu Gott („Gottes Lob&ldquo ein, dies ist ein weiteres Kennzeichen der Romantik, denn eine Gottheit ist nicht rational erklärbar, sondern es ist etwas Übernatürliches, Fremdes.

jjjj (Gast)
16.12.2012 16:55 (UTC)[zitieren]
skjcnbkjda
kp (Gast)
27.01.2013 14:08 (UTC)[zitieren]
ganz gut
selli (Gast)
01.05.2013 15:24 (UTC)[zitieren]
kann man sowas auch kürzer schreiben ? habe keine lust mir morgen einen abzurattern
nigga (Gast)
27.11.2013 16:08 (UTC)[zitieren]

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